In der heutigen Radiotour reisen wir durch den Landkreis Cluj (Klausenburg) im nordwestlichen Siebenbürgen.
Der Kreisrat von Cluj (Klausenburg) hat kürzlich die Genehmigung von fünf weiteren Wanderwegen im Vlădeasa-Massiv bekannt gegeben, einem der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Somit hat der Landkreis nun insgesamt 59 staatlich zertifizierte touristische Wanderwege in den Bergen. Zusammen mit unserem heutigen Reiseführer Florin Mihuț, dem Leiter des Bergrettungsdienstes von Vlădeasa, entdecken wir heute die schönsten Wanderwege, die wichtigsten touristischen Attraktionen und einen reichhaltigen Veranstaltungskalender. Die Genehmigung aller Bergpfade im Kreis Cluj ist eine Errungenschaft, die den Touristen hilft, weil sie die schönsten Sehenswürdigkeiten leicht erreichen können, sagt Florin Mihuț, den wir gebeten haben, uns eine Wanderroute näher vorzustellen.
„Es fällt mir schwer, Ihnen eine bestimmte Route zu empfehlen. Es hängt davon ab, welche Art von Tourismus Sie praktizieren wollen. In unserem Landkreis ist das Gebiet um die Thorenburger Klamm sehr bekannt, das sehr spektakulär und schön ist, und das Vlădeasa-Massiv zieht ebenfalls viele Touristen an. Für mich ist der Wasserfall Vălul Miresei etwas Besonderes, denn von dort aus kann man viele kurze Wanderungen von einer Stunde oder vielleicht sogar weniger unternehmen. Das wichtigste touristische Ziel ist der Wasserfall Vălul Miresei (Brautschleier), doch mein Favorit ist der spektakuläre, mit gelbem Dreieck markierte Wanderweg, der zum Gletscher in Poiana Vârtop führt, einem Gletscher mit einem 18 Meter breiten Wasserfall.“
Der Brautschleier-Wasserfall ist sehr beliebt bei Touristen. Florin Mihuț erzählt im Folgenden, wie man dorthin gelangt:
„Man fährt von der Ortschaft Răchițele aus in das Stanciului-Tal, wo an einem bestimmten Punkt die asphaltierte Straße endet und die Zufahrt mit dem Auto verboten ist. Von dort aus geht man zu Fuß weiter. Ganz in der Nähe, 20 Minuten vom Ziel entfernt, nach dem Brautschleier-Wasserfall, befindet sich der Grottenweg. Es handelt sich um einen kurze, etwa zweistündige Strecke mit einer Reihe von Höhlen und Steinbrücken, die man unterqueren kann. Sie erfordert ein Mindestmaß an Erfahrung. Sie müssen jedoch über eine geeignete Ausrüstung verfügen. Andererseits ist der schwierigere Bereich mit Ketten ausgestattet, an denen man sich festhalten kann.Dann wäre da noch der Lespezi-Gipfel, ein Panoramaziel, von dem aus man den Wasserfall sehr schön sehen kann. Der Brautschleier-Wasserfall ist für diejenigen geeignet, die nur wenig Erfahrung mit Wandern haben. Man muss nur die richtige Ausrüstung haben und das Wetter berücksichtigen.“
Die Wanderwege sind gut ausgeschildert, und wer Berg- und Landtourismus mit Tradition und Brauchtum verbinden möchte, findet ein reichhaltiges Angebot. In der Gegend trifft man Schmiede und Holzarbeiter, und überall kann man traditionelle Gerichte genießen wie Balmoș, ein aus frischem Schafskäse zubereiteter Quark, oder Polenta mit Speck. In Răchițele hingegen gibt es ein gut erhaltenes Dorfmuseum, in dem man Trachten bewundern und die Werkzeuge sehen kann, mit denen sie hergestellt wurden. Nun ist der Winter nicht mehr weit und der Landkreis Cluj verfügt auch über Skipisten. Florin Mihuț, Leiter des Bergrettungsdienstes von Vlădeasa, mit Einzelheiten:
„Der alpine Skilauf und der Touren-Ski werden im Gebiet des Vlădeasa-Massivs, das eine Höhe von 1836 Metern erreicht, sehr gefördert. Hier organisieren wir einen Skibergsteiger- und Skitouren-Wettbewerb. Bei gutem Wetter ist das Gebiet sehr leicht zu erreichen. Es gibt allerdings auch eine kleine Problemzone, wo Lawinengefahr besteht. Ansonsten gibt es keine Probleme und wir empfehlen das Skifahren auf dem Vlădeasa-Massiv. Der nächstgelegene ausgebaute Weg ist Mărișel. Außerdem gibt es das Gebiet Băișoara-Buscat, ein Skigebiet mit präparierten Pisten. Doch im Vlădeasa-Gebirge genießen wir den Pulverschnee, durch den wir fahren. Es gibt auch ein Gebiet für Mountainbiker und ein spezielles Areal zum Reiten und Wandern. Wanderungen können in Poiana Vârtop und Poiana Mărului unternommen werden. Die rumänischen Westkarpaten sind ein Karstgebiet, in dem es viele Höhlen und Grotten gibt.“
Die Bergpfade können auf der Website salvamontvladeasa.eu im Detail studiert werden. Informationen und Beschreibungen zu den Sehenswürdigkeiten der Region finden Sie auch auf der Webseite muntii-nostri.ro. Florin Mihuț erzählt weiter über die Wettbewerbe, die im Vlădeasa-Gebirge organisiert werden.
„Wir veranstalten vier Wettbewerbe in der Region. Alpinski, Skibergsteigen, Skitouren und Mountainbike-Rennen. In der Region Vlădeasa finden Lauf-, Marathon-, Halbmarathon- und Langlaufwettbewerbe sowie offene Kletterwettbewerbe statt. Klettern kann man allerdings je nachdem, wie viel Eis vorhanden ist. Wenn wir nicht genug Frost und kein natürliches Eis haben, dann finden sogenannte Dry-Toolings statt. Alle diese Veranstaltungen werden im Voraus unter der Marke »Vlădeasa Cup« beworben. Sie werden auf allen Kanälen und in allen Bereichen, die mit dem Berggebiet zu tun haben, beworben. Das Westgebirge ist auch bei ausländischen Touristen sehr beliebt. Da wir in der Nähe von Ungarn liegen, sind die meisten ausländischen Urlauber Ungarn, aber wir haben auch viele tschechische, slowakische, deutsche und französische Touristen.“
Zum Schluss empfiehlt Florin Mihuț vom Bergrettungsdienst Vlădeasa eine nützliche App für Bergsteiger und Liebhaber des Wintersports:
„Die Bergrettung hat eine App namens »0Salvamont« entwickelt, die bei Google Play oder im Apple Store heruntergeladen werden kann. Dort finden Sie Informationen über die touristischen Routen, die Wetterbedingungen und die Ski-Pisten in Echtzeit. Viele haben Live-Kameras. Und wenn der Tourist diese App heruntergeladen hat, können wir ihn bei Problemen orten. Es ist also nicht mehr notwendig, die GPS-Koordinaten selbst zu senden.“
Die Region hat also ein komplettes Urlaubsangebot parat. Zu dieser Jahreszeit hat sich die erste Schneeschicht auf dem Vlădeasa-Gipfel (in 1836 m Höhe) im Bereich der Wetterstation abgelagert. Wenn Sie also bei herbstlichem Wetter am Fuße des Berges zu wandern beginnen, können Sie auf dem Gipfel schon den ersten Schnee genießen.
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