Ein Symbol der persönlichen Aufopferung schlechthin: Ecaterina Teodoroiu gilt in Rumänien als Heldin des Ersten Weltkriegs. Sie war die Soldatenfrau, die nicht hinter den Kampflinien zurückbleiben, sondern an die vorderste Front rücken wollte.
Ecaterina Teodoriu kam 1894 in einer Bauernfamilie im südwestrumänischen Landkreis Gorj zur Welt. Sie hatte noch fünf Brüder und zwei Schwestern. In der Schule gehörte sie zu den emsigen Persönlichkeiten und – bevor sie ins Pädagogische Lyzeum nach Bukarest zog – war sie Schülerin der deutschen Schule in Târgu Jiu. Später besuchte sie auch eine Berufsschule für Krankenschwestern.
Der Kriegseintritt Rumäniens im August 1916 wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung wahrgenommen. Viele Jugendliche meldeten sich als Freiwillige für den Militärdienst an und warfen sich für die Ideen der eigenen Generation in den Tod. Ecaterina Teodoroiu gehörte selbst dieser Generation an und wählte freiwillig die harte Variante der Kriegserfahrung. Sie meldete sich in der Armee an und ging an die Front. Man vermutet, dass der Tod eines ihrer Brüder im Herbst 1916 sie zu der radikalen Entscheidung bewogen hat.
Für ihren Einsatz im Krieg wird Ecaterina Teodoroiu ausgezeichnet und erhält den Dienstgrad eines Unterleutnants. Am 22. August 1917, um 21:15 Uhr, wird ihr Regiment an der Südfront in der Moldau von der deutschen Armee angegriffen, die Rumänen sehen sich zum Rückzug gezwungen. Während jener defensiven Aktion wurde Ecaterina Teodoroiu auf dem Secului-Muncel-Hügel am Kopf von zwei Kugeln getroffen, die von einem Maschinengewehr stammten. Sie starb an den Verletzungen. Sie sei bereits damals zum stärksten Frauensymbol des Großen Krieges geworden, sagt der Historiker Ioan Scurtu.
„Noch 1917–1918 wurde Ecaterina Teodoroiu zur Legende; diejenigen, die ihr beiseite standen und in denselben Einheiten an ihrer Seite kämpften, berichteten von ihrem Mut, von ihren Heldentaten. Die Tatsache, dass ein Mädchen, eine junge Frau, effektiv an den Kämpfen teilnahm, hatte einen Symbolwert. Nach ihrem Krankenhausaufenthalt bestand man darauf, dass sie mit anderen Damen, allen voran die Königin Maria, für das Rote Kreuz arbeitet. Sie lehnte das Angebot allerdings ab und sagte, dass ihr Platz an der Front sei, mit der Waffe in der Hand. 1921, als das 100. Jubiläum der Revolution von Tudor Vladimirescu bevorstand, wurden ihre menschlichen Überreste aus dem Kriegerdenkmal in Mărăşeşti nach Târgu Jiu überbracht, wo die Bildhauerin Miliţa Pătraşcu eine Grabstätte für sie gefertigt hatte. Gewürdigt wurde die Persönlichkeit Teodoroius sowohl vom König Ferdinand und der Königin Maria als auch dem Historiker Nicolae Iorga und Marschall Alexandru Averescu.“
Mit nur 23 Jahren starb Ecaterina Teodoroiu bei den Kämpfen um Mărăşeşti im August 1917. Hundert Jahre später wird sie neben vielen anderen Frauen aus Rumänien als nationales Kriegsopfer der Rumänen geehrt.
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